Kommentar: Das Problem des Digitalpakts

Ein sehr guter Artikel der Zeit welcher die Probleme beim Digitalpakt beleuchtet:
https://www.zeit.de/digital/2021-01/digitalpakt-schule-fernunterricht-homeschooling-tablets-foederalismus-digitale-bildung

Dazu kommt derzeit die Problematik, dass der relevante Bereich der benötigten Hardware aufgrund der Nachfrage durch die Pandemie entweder nicht mehr verfügbar ist oder die Preise massiv anzogen (gerade bei Notebooks unter 1.000 bis über 30%).

Bei der Hardware allein bleibt es bekanntlich nicht. Wenn das Geld für den Anschluss, die Verkabelung, das WLAN und die Endgeräte da ist, dann braucht es immer noch jemanden, der das betreut. Das ist idR. eine Aufgabe der Kommune als Sachaufwandsträger, die dafür aber (bisher) kein Geld erhält. Eine kleine Ausnahme hier ist die Verteilung der Lehrer-Notebooks. Hier ist ein Teil des Etats für die Administration vorgesehen. Aber die Administration der Infrastruktur und der Geräte sind laufende Kosten, keine einmaligen. Das muss, wie im Artikel erwähnt, in professionelle Hände gelegt werden und kann kein Lehrer nebenbei machen, der dafür zwei Wochenstunden gut geschrieben bekommt. Diese Zeiten sind lange vorbei.

Zudem fehlt auch ein mittelfristiger Plan: Die Geräte, die jetzt aus dem Digitalpakt und vom Budget der Lehrer-Notebooks angeschafft werden, sind in ein paar Jahren wieder Elektroschrott. Dennoch wurden damit aber Begehrlichkeiten geweckt bzw. die Arbeitsprozesse sind dann darauf abgestimmt. Wer zahlt dann die zweite Generation der Hardware?