Kategorie: Allgemein

  • WsK Kolumne: Was ist ein digitaler Zwilling und wie hilft er?

    WsK Kolumne: Was ist ein digitaler Zwilling und wie hilft er?

    Dies ist ein Beitrag für meine Kolumne bei „Wir sind Kaufbeuren“


    Vom digitalen Zwilling zur smarten Stadt – was wir von Schaeffler und unseren Allgäuer Nachbarn lernen können

    Wenn ich an die Zukunft unserer Städte denke, stelle ich mir Orte vor, die nicht nur lebenswert, sondern auch intelligent und anpassungsfähig sind. Ein Schlüssel dazu könnte in der Technologie der digitalen Zwillinge liegen.

    Ein beeindruckendes Beispiel liefert mein Arbeitgeber Schaeffler. Gemeinsam mit Accenture nutzt Schaeffler die Plattform NVIDIA Omniverse, um digitale Zwillinge der Produktionsstätten zu erstellen. Diese sehr realistischen virtuellen Abbilder ermöglichen es, komplexe Produktionsprozesse zu simulieren und zu optimieren, bevor sie in der realen Welt umgesetzt werden. So können beispielsweise Roboterflotten in einer virtuellen Umgebung getestet, ihre Interaktionen mit menschlichen Arbeitskräften analysiert und trainiert/programmiert werden. Das führt nicht nur zu effizienteren Abläufen, sondern auch zu einer sicheren und besseren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Gleichzeitig ermöglicht es eine vielfach bessere Planung der Werke im Gesamten.

    Was aber, wenn wir diese Technologie nicht nur in der Industrie, sondern in ganzen Städten einsetzen? Stellen wir uns einen digitalen Zwilling von Kaufbeuren vor – ein virtuelles Modell, das die gesamte Stadt mit all ihren Facetten abbildet: Verkehr, Energie, Klima, Infrastruktur, öffentliche Räume, ja sogar das Verhalten ihrer Bewohner im urbanen Kontext.

    Was utopisch klingt, ist andernorts bereits Realität. In Kempten etwa setzt man auf eine urbane Datenplattform, die als Fundament für einen digitalen Zwilling dient. Ziel ist es, eine nachhaltige Stadtentwicklung zu ermöglichen. Die Stadt nutzt dafür umfassende Datengrundlagen zur Klimaanpassung, Mobilitätsplanung und Flächennutzung. Entscheidungen basieren hier nicht mehr auf Bauchgefühl, sondern auf digital simulierten Szenarien.

    Auch Memmingen ist einen mutigen Schritt gegangen: Dort wurde ein fotorealistisches, dreidimensionales Stadtmodell geschaffen, das mit Echtzeitdaten wie Umweltwerten und Verkehrszählungen gespeist wird. Für Bürger ist das Portal öffentlich zugänglich – ein echter Gewinn an Transparenz und Teilhabe. Wer Memmingen aus der Vogelperspektive erkunden oder die Frequenz am Marktplatz einsehen möchte, kann dies nun bequem vom Sofa aus tun.

    Nürnberg, wo ich mich meist mehrere Tage in der Woche aufhalte, wiederum zeigt, wie man Digitalisierung und Stadtmarketing verknüpfen kann. Mit dem Projekt „twi.N City“ hat die Stadt ein digitales Abbild ihrer Innenstadt geschaffen. Besucherströme, Parkhausbelegung, Wetterdaten – all das fließt in ein interaktives Dashboard ein. So lassen sich Events und städtebauliche Maßnahmen endlich datenbasiert planen und bewerten.

    Was all diese Städte verbindet: Sie setzen auf digitale Zwillinge nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug für bessere, fundiertere Entscheidungen. Und sie zeigen, dass diese Technologie nicht nur etwas für Metropolen ist – sie ist auch im Allgäu angekommen.

    Die Vorteile im Überblick: Warum digitale Zwillinge mehr als ein technisches Spielzeug sind

    Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto klarer wird mir: Digitale Zwillinge sind kein Luxus, sondern ein strategisches Werkzeug für moderne Stadtentwicklung, der Luxus ist mittlerweile, sich keinen Digitalen Zwilling mehr leisten zu können, denn die Vorteile sind vielfältig:

    • Bessere Entscheidungsfindung: Simulationen helfen, politische und städtebauliche Entscheidungen faktenbasiert zu treffen – etwa zur Verkehrsführung, Bauplanung oder Energieversorgung. Diese Simulationen senken auch die Kosten externer Gutachten.
    • Kosteneffizienz: Teure Fehlplanungen können vermieden werden, weil sich Projekte im Vorfeld durchspielen lassen. Das spart Zeit, Geld und Nerven – bei Verwaltung wie Bürgern.
    • Krisenmanagement: Ob Starkregen, Energieausfall oder Großveranstaltung – ein digitaler Zwilling ermöglicht es, Notfallpläne realistisch zu testen und im Ernstfall schneller zu reagieren.
    • Nachhaltigkeit: Städte können gezielter auf CO₂-Einsparungen, Hitzeinseln oder Begrünungsstrategien reagieren, wenn die Auswirkungen einzelner Maßnahmen digital vorhergesagt werden können.
    • Transparenz und Bürgerbeteiligung: Öffentliche digitale Zwillinge fördern Verständnis und Mitwirkung. Wenn Bürger selbst sehen, was ihre Stadt plant, wächst Akzeptanz – und manchmal auch gute Kritik.
    • Bildung & Innovation: Schulen, Hochschulen oder Start-ups können mit offenen Daten und virtuellen Stadtmodellen neue Ideen entwickeln – von Schulprojekten bis hin zu Mobilitäts-Apps.
    • Integration verschiedener Systeme: Ein digitaler Zwilling verbindet Geodaten, Verkehrsinfos, Wetter, Energieverbrauch u.v.m. in einem System. Das schafft Synergien – und bringt bislang getrennte Bereiche zusammen.

    Wenn wir also in Kaufbeuren über die Stadt von morgen nachdenken, dann sollten wir uns fragen: Warum nicht auch hier? Ein digitaler Zwilling unserer Stadt würde es ermöglichen, neue Bauprojekte, Verkehrsführungen oder sogar Klimaschutzmaßnahmen realistisch zu simulieren – lange bevor die ersten Bagger anrollen oder die ersten Beschwerden eingehen.

    Die Technologie ist da. Die Beispiele gibt es. Jetzt fehlt nur noch der Mut, es auch zu tun.

    Weitere Informationen:
    Schaeffler & Omniverse: https://blogs.nvidia.com/blog/mega-omniverse-blueprint-industrial-digital-twins/

    Digitale Zwillinge
    Kempten: https://smartes.kempten.de/digitaler-zwilling-von-kempten-6855.html
    Memmingen: https://dz.memmingen.de/#/
    Nürnberg: https://www.nuernberg.de/internet/digitales_nuernberg/twincity.html

    Publikation: Digitale Zwillinge – Potenziale in der Stadtentwicklung
    https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2023/digitale-zwillinge.html

  • Neue Sektion „Stadtrat“ online

    Neue Sektion „Stadtrat“ online

    Nachdem ich immer wieder gefragt wurde, was ich im Stadtrat eigentlich genau mache, habe ich eine Sektion „Stadtrat“ hinzugefügt. Diese soll eine Übersicht meiner Stadtrats-Arbeit über die letzten Jahre geben.

    Die einzelnen Themen die mit dem Dreieck markiert sind, kann man ausklappen

  • Digitale Zukunft im Klassenzimmer – Workshops am Jakob-Brucker-Gymnasium

    Digitale Zukunft im Klassenzimmer – Workshops am Jakob-Brucker-Gymnasium

    Nachfolgend eine Pressemitteilung der Stadt Kaufbeuren zu meinen Workshops am Jakob-Brucker-Gymnasium

    Digitalisierung ist weit mehr als nur die Nutzung von Handy-Apps. Dies wurde den achten Klassen des Jakob-Brucker-Gymnasiums in Kaufbeuren in vier interaktiven Workshops verdeutlicht. Geleitet wurden die Workshops von Alexander Uhrle, Stadtrat und Beauftragter für „Digitale Stadt“.

    Über drei Stunden pro Workshop setzten sich die jeweils 25 bis 29 Schülerinnen und Schüler mit den Themen Digitalisierung allgemein, IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz (KI) und Smart City auseinander. Dabei wurde nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch interaktiv gearbeitet – mithilfe der Software „Mentimeter“ konnten sich alle Beteiligten unkompliziert einbringen, ohne sich melden zu müssen, ergänzt wurde dies durch persönliche Wortbeiträge der Schülerinnen und Schüler wodurch interessante Diskussionen entstanden.

    „Wir wollten den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass Digitalisierung vielschichtig ist und nicht nur aus sozialen Medien besteht“, erklärt Alexander Uhrle. Die Workshops begannen jeweils mit persönlichen Definitionen von Digitalisierung sowie der Einschätzung des Digitalisierungsstands im Schulalltag, im öffentlichen Leben und im privaten Umfeld. Hier wurden auch die verschiedenen Stufen von Digitalisierung erklärt.

    Im Abschnitt zur IT-Sicherheit wurde unter anderem nähergebracht, worauf die Schülerinnen und Schüler in der digitalen Welt achten sollten – sowohl auf ihren Smartphones als auch z. B. auf Webseiten und Social Media. Alexander Uhrle erklärte hier, wie einfach Social Media Accounts ohne entsprechende Maßnahmen übernommen werden, Daten abgefangen und geändert werden, sowie Geräte manipuliert werden können. Zudem wurden die Gefahren des Social Engineerings erläutert.

    Künstliche Intelligenz und Smart City – von Theorie zur Praxis.

    Ein besonders spannendes Workshop-Thema war die Künstliche Intelligenz. Die Schülerinnen und Schüler wurden zunächst dazu befragt, wie sie KI bereits nutzen und welche Chancen sie in der Schule sehen. Auch ihre eigenen digitalen Kompetenzen und die ihrer Lehrkräfte wurden analysiert. Anschließend wurden praktische Übungen durchgeführt, um die richtige Nutzung von KI zu vermitteln und verschiedene Arten von KI zu erklären.

    Die Erkenntnisse daraus wurden direkt in den Arbeitsgruppen zur Smart City angewendet: Mithilfe von KI erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler konkrete Ideen für eine digitalisierte Stadt mit Bezug zu Kaufbeuren. Ein weiterer kritischer Punkt war die Gefahr durch manipulierte Inhalte – anhand eines realistischen Fake-Videos wurde gezeigt, wie KI in sozialen Medien genutzt werden kann, um Falschinformationen zu verbreiten.

    Positive Resonanz und mögliche Fortsetzung.

    Die Reaktionen sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der Lehrkräfte waren durchweg positiv. Es entstanden angeregte Diskussionen und viele Fragen wurden gestellt – sowohl zum Verständnis als auch allgemein zu den Themen. „Die Schülerinnen und Schüler waren neugierig, engagiert und offen für neue Denkweisen“, resümiert Alexander Uhrle.

    Weitere Workshops sind zwar derzeit nicht konkret geplant, könnten aber in Zukunft wieder stattfinden. Denn eines ist sicher: Das Interesse an den digitalen Herausforderungen und Möglichkeiten unserer Zeit wächst – und mit Workshops wie diesen können junge Menschen gezielt darauf vorbereitet werden.

    Der Rektor des Jakob-Brucker-Gymnasiums, Christof Walter, zu den Workshops: „Mit vielem, was Alltagskompetenz ausmacht, kommen unsere Kinder und Jugendlichen erst im Lauf der Jahre intensiver in Berührung, weil wir Erwachsenen ihnen Vieles, manchmal zu viel abnehmen. Bei der Digitalisierung geht das nicht. Umso wichtiger ist die regelmäßige und intensive Beschäftigung mit den Chancen und Gefahren im Netz mit dem Ziel einer informierten, kritischen und möglichst sicheren Nutzung digitaler Medien – wie in den Workshops im Rahmen unserer Woche der Alltagskompetenz.“

  • TV Bericht über Kandidatur

    TV Bericht über Kandidatur

    Wir freuen uns sehr, dass die Bekanntgabe der Kandidatur auch mediale Aufmerksamkeit erhält. So bekam ich die Gelegenheit, mich in einem kurzen Bericht auf dem Regionalsender TV Allgäu vorstellen zu können. Hierbei vielen Dank an das TV Allgäu-Team und besonders an Maresa Menner und Anika Tannheimer.

    Wer den Bericht sehen möchte, kann dies gerne hier:
    https://www.xn--allgu-jra.tv/mediathek/video/wer-wird-kaufbeurens-neuer-oberbuergermeister-alexander-uhrle-laesst-sich-aufstellen/

  • Neue Webseite online

    Neue Webseite online

    Gut, das ist jetzt keine News wenn man sich bereits auf dieser Seite befindet, dennoch möchte ich diesen Beitrag nutzen um hier Danke zu sagen:

    Vielen Dank an Jana und Pascal von impredia Design welche diese Seite so klasse gestalteten! Ich hoffe sie gefällt allen so gut wie mir 🙂

  • OB-Kandidatur 2026

    OB-Kandidatur 2026

    „Isch kandidiere“ würde Horst Schlämmer sagen und da ich Hape Kerkeling, der Horst Schlämmer spielt, ziemlich mag, kandidiere ich jetzt auch 😉😁

    Bei der Aufstellungsversammlung unseres  Vereins, der Kaufbeurer Initiative, die sich bereits seit über 30 Jahren politisch aber auch sozial (u.a. mit der Lebenden Krippe) für Kaufbeuren engagiert, wurde ich von allen 54 abgegebenen Stimmzetteln einstimmig als erster alleiniger OB-Kandidat des Vereins seit 1992 nominiert. Somit bin ich auch der erste offizielle OB-Kandidat für die Kommunalwahl 2026.

    Die häufigste Frage war bisher: „Warum willst du dir das antun?“
    Eigentlich ist es recht einfach: Mal unabhängig vom Ergebnis wird mir der Wahlkampf viele neu Erfahrungen schenken, an denen ich persönlich weiter wachsen kann. Zum anderen sehe ich, bei einer erfolgreichen Wahl, mit meinem Background eine große Chance für die Stadt Kaufbeuren. Gerade die Erfahrungen als #EnterpriseArchitect sehe ich als eine besondere Möglichkeit, aus der aktuellen Krise eine Chance zu machen.

    Für die Insider:
    Warum sollte es denn nicht auch ein TOGAF für Kommunen geben um diese effizienter und transparenter aufstellen zu können? 😊

    (TOGAF ist ein Framework welches einen Ansatz für Entwurf, Planung, Implementierung und Wartung von Unternehmensarchitekturen bietet, also auch alles was man in einer Kommune brauchen könnte).