Kategorie: Digitalisierung

  • Die neue BayernApp

    Die neue BayernApp

    Da ist sie nun, die neue BayernApp. Diese wurde am heutigen Donnerstag von Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, vorgestellt. Sie ist „das Tool für deine Behördengänge“. Klingt super, aber ist sie das auch? Schauen wie sie uns einmal an… Aufgemacht in schlichtem aber mordernen Bayernlook (der Freistaat, nicht die Mannschaft!). Mir gefällts, ähnelt im Design auch etwas der Buron App 😉.

    Was mir auch gefällt ist die anfängliche Abfrage des Wohnortes und der Lebensbereiche für welche Services in Frage kommen würden.

    Auf den ersten Blick gibt es in der BayernApp viele Services. Viele davon sind aber rein informativer Natur. Wenn ein Service online verfügbar ist, dann erkennt man das an dem „Online“-Symbol. Leider fand ich hier nur Links auf entsprechende Webseiten die diesen Service anbieten. Teilweise waren diese nicht mal ein Responsive Design, sprich die Anpassung von Webseiten an mobile Ansichten wie auf dem Handy. Die Bedienung ist daher in dem Fall sehr umständlich und birgt entsprechende Fehler. Ich hoffe sehr dass dies nur temporärer Natur ist und die Services künftig auch in der App verfügbar sind, sonst könnte diese lediglich zu einem Infoverzeichnis ohne großer Funktionen verkommen.

    Ein Feature welches mir auch gefällt sind die News-Abos in welchen ich verschiedene Nachrichten abonnieren kann. Leider sind diese nur nach Themen sortiert. Eine chronologische Sammlung konnte ich leider nicht finden. So muss ich die jeweiligen Themenbereich immer auf und zu klappen, um die Übersicht zu behalten.

    Wer öffentlich WLAN benötigt, findet in der App eine Karte zu den öffentlichen BayernWLAN Hotspots. Leider aber auch nur diese. Schön wäre es, wenn auch Hotspot die nicht zum BayernWLAN gehören, eingebunden werden könnten, analog dieser Seite https://www.europakarte.org/wlan/deutschland

    Fazit:
    Mit der App geht der Freistaat Bayern einen richtigen Weg. Ich hoffe (und gehe auch davon aus), dass dieser Release nur das Fundament für künftige Services via App sind. Und dann finde ich das eine richtig klasse Sache. Ladet euch die App einfach mal runter und probiert sie aus:

    Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.baystmd.bayernapp
    iOS: https://apps.apple.com/de/app/bayernapp-verwaltung-mobil/id1519799557

  • Ein Elektroauto im Winter fahren

    Ein Elektroauto im Winter fahren

    Let it snow, let it snow, let it snow…

    Die häufigsten Fragen, die ich seit ich meinen Stromer habe zu hören bekomme, sind:

    1) Was hast du im Winter für eine Reichweite bzw. wie wirken sich die kalten Temperaturen aus?
    2) Was machst du in einem Stau? (in Anlehnung an manches Bild wo man Bilder einer Autobahn während eines starken Schneefalls sieht)
    3) Wie lange braucht der bis der voll ist?

    Was hast du im Winter für eine Reichweite bzw. wie wirken sich die kalten Temperaturen aus?

    Durchschnittsvebrauch

    Man sieht es gut auf dem Bild: Gestern Morgen war ich schon ein paar Kilometer unterwegs und es hatte zwischen -3 ° und -1°C. Sicherlich sitze ich nicht mit Winterjacke im Auto – ich habe es eher gemütlich: 20° bis 21° und Sitzheizung. Dennoch ist der Verbrauch nur etwa 10 bis 15% höher. Warum? Weil im Sommer der Wagen mit der Klimaanlage ebenfalls einen starken Verbraucher hat. Auf dem Bild sieht man, dass ich die letzten 50km einen Verbrauch von 16,6 kWh/100km hatte. Basierend auf den 58% Restladung hätte ich noch eine Reichweite von 257km. Wenn ich mehr in der Stadt fahre, habe ich einen Verbrauch von etwa 18,5 bis 19 kWh/100km, was auch mit daher geschuldet ist, dass ich in der Stadt öfter kurze Strecken fahre und das Auto entsprechend kalt ist. Das hat einen großen Einfluss auf die Energierückgewinnung, die Rekuperation, bei welcher der Wagen die Bewegungsenergie wieder in Strom umwandelt (was am besten funktioniert, wenn der Wagen warm ist). Daher fährt man das Auto auch idealerweise mit dem sog. „One-Pedal-Driving“: Wenn die Rekuperation das Maximale rausholt, bremst sie natürlich auch stark ab. Somit braucht man die reguläre Bremse nicht, was sich natürlich positiv in Sachen Verschleiß auswirkt. Ebenfalls hat die eingebaute Wärmepumpe einen positiven Effekt auf die Reichweite.
    Nebeninfo: 16,6kWh bedeuten Stromkosten in Höhe von 3,38€ auf 100km (Tarif VWEW Ökostrom NaturE-Mobil). Unterwegs zahl ich an Superchargern aktuell gar nichts und bei öffentlichen Schnellladern mit meiner Tarif-Karte (ADAC eCharge via EnBW) 29 bzw. 39 Cent / kWh

    Was machst du in einem Stau? (in Anlehnung an manches Bild wo man Bilder einer Autobahn während eines starken Schneefalls sieht)

    Warten und Netflix schauen…

    Videoapps im Tesla

    Der Maximalverbrauch der Heizung liegt bei 4kW, damit verwandel ich aber den Innenraum in wenigen Minuten in einen Pizzaofen (einfach mal den „Romantikmodus“ testen). Zum Vergleich: Ein Backofen benötigt im Schnitt für 200 Grad etwa 1,5 kW. In der Regel verbraucht die Heizung im Betrieb bei warmen Auto etwa 300 bis 500 Watt. Der Akku hat bei meinem Auto ca. 82 kWh. Gefühlt bin ich also eher verdurstet als erfroren. Und selbst bei niedrigem Akkustand sollte dieser noch eine Zeit lang ausreichen.

    Wie lange braucht der bis er voll ist?

    Kommt drauf an. Daheim aktuell sehr lange, da ich NOCH keine Wallbox habe. Somit lade ich daheim mit 3 kW. Bald werden es aber 11 kW (Update 10/2021: Mittlerweile ist die Wallbox da). Zudem lade ich wo es gerade geht und falls es wo umsonst ist (gibt ja mehrere Stationen), lade ich möglichst auf 90 bis 95%. Wenn ich daheim bin und nur kurze Strecken fahre, lade ich nur auf 60 – 70%, was auch den Akkustand auf dem Bild erklärt. Die Ladezeit ist aber nicht nur von der Ladeleistung abhängig, sondern auch von der Akkutemperatur. Sind die Akkus kalt, komme ich bei winterlichen Temperaturen selbst an Schnellladesäulen anfangs nicht über 35kW, was sich nach ein paar Minuten Laden auf etwas über 50kW erhöht. Bei Langstrecken ist es deutlich besser: Wenn man mit Navi fährt und hier ein Supercharger-Stop eingeplant ist, dann werden die Akkus entsprechend vorgewärmt und man kommt auf >100kW (gefühlter Wert, hab grad nix Schriftliches).
    Was mache ich währenddessen? Wenn man gerade nicht was erledigen kann, wie z. B. Einkaufen, spiele ich entweder was (der Wagen hat ziemlich viele Spiele) oder schau was auf Netflix oder Youtube. Also eigentlich das Gleiche wie daheim 😉

    Die Spieleauswahl
  • Aktualisierung des Antrages zum Livestream aus dem Stadtrat

    Aktualisierung des Antrages zum Livestream aus dem Stadtrat

    Ein Wunsch von mir persönlich ist, dass die Stadt Kaufbeuren einen Livestream aus dem Stadtrat bzw. der Ausschüsse. Natürlich ist nicht jede Sitzung für Unbeteiligte interessant, aber ich finde, dass man zumindest einmal die Umsetzbarkeit testet. Nach der Diskussion des ersten Antrags, haben wir, also Maximilian Nocker und Moritz Lill von der Generation KF und ich, mit einer Aktualisierung nochmal nachgebessert. Nachfolgend die Stellungnahme der Kaufbeurer Initiative hierzu:

    Im September 2020 reichten Maximilian Nocker von der Generation KF und Alexander Uhrle von der Kaufbeurer Initiative e. V. den gemeinsamen Antrag zur Durchführung von Tests eines Livestreamings ein. Dem Antrag wurde noch ein Konzept für einen möglichen Proof of Concept beigefügt, welcher die technischen Möglichkeiten eines Livestreamings beleuchtete.
    Dieser Antrag wurde Anfang Dezember im Verwaltungsausschuss diskutiert. Hierbei wurden mehrere Bedenken geäußert, z. B. bezüglich des Datenschutzes, der Kosten oder wie sich die Diskussionskultur innerhalb der Gremien hierdurch verändern könnte. Leider gab es aus den Augen der beiden Autoren des Antrages mehrere Missverständnisse, besonders jedoch in Bezug auf die Kosten. Die Verwaltung nahm als Beispiel die Kosten für den Livestream des Stadtrates der Stadt Pfaffenhofen / Ilm in Höhe von ca. 1.500€. Diese entstünden aber durch die externe Produktion sowie den deutlich höheren technischen Aufwand als wie es im Konzept von Generation KF und Kaufbeurer Initiative vorgeschlagen wurde. Gegen Ende der Diskussion wurde der Antrag auf unbestimmt verschoben.
    Da nun klar war, dass es wohl mehr Ungereimtheiten bezüglich des Livestreams gäbe, hat die Generation KF und die Kaufbeurer Initiative den Antrag aktualisiert. Hierbei wurden die Bedenken und auch die Empfehlungen der Verwaltung berücksichtigt.
    In der aktualisierten Version beantragen Maximilian Nocker und Alexander Uhrle die Durchführung zweier Testübertragungen von Ausschüssen. Die technischen Arbeiten hierzu erfolgen durch die Fraktionen der Generation KF und der Kaufbeurer Initiative in Abstimmung mit der Verwaltung. Die Kosten für diese beiden Tests übernehmen ebendiese. Mit diesem Test sollen die genauen Kosten und Aufwände, sowie der Einfluss auf die Diskussionskultur durch den Livestream im Stadtrat ermittelt werden. Aufgrund der seitens des Datenschutzbeauftragen geäußerten Argumente wird nun von einer Archivierung des Livestreams abgesehen.

    Wann die aktualisierte Version des Antrages diskutiert wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

  • Kommentar: Der Uploadfilter ist tot – es lebe der Blockierungsfilter

    Kommentar: Der Uploadfilter ist tot – es lebe der Blockierungsfilter

    (Bild: flickr / TireZoo)

    Die viel diskutierte und umstrittene Artikel 13 ist Geschichte, soweit, so gut. Dennoch muss Deutschland liefern und die EU-Urheberrechtsrichtlinie 2019/790 (DSM / DSM-RL) bis  07.06.2021 in nationales Recht umsetzen. Und ich glaube, dass die Meisten der Meinung sind, dass eine Reformierung des Urheberrechtes absolut notwendig ist. Dies sollte dies zwischen Urhebern und Nutzern auf Augenhöhe passieren. Deutschland wäre aber nicht Deutschland wenn es genau dieses mal wieder gehörig in den Sand setzen würde. Wie kann das passieren? Ich vermute einmal, dass schlichtweg die Kompetenz in der Regierung fehlt und so hat man sich von den entsprechende Lobbys den Kabinettsbeschluss zur Umsetzung schlichtweg diktieren lassen.

    Aber was ist denn neu? Ich fass es kurz: Es sind wieder ein paar Unklarheiten drin, die am Ende wieder Gerichte klären müssen. Wenn über 20 Prozent der Abgeordneten, und damit die größte Gruppe, Juristen sind, würde ich mir etwas mehr Klarheit und Qualität wünschen. Aber vielleicht liegt darin auch das Interesse der Lobbys, umso mehr unklar ist, umso mehr kann man die Gerichte damit beschäftigen und die Gesetze dann für sich nutzen.

    Der erste Schmunzler war schon einmal, dass die Kosten der Wirtschaft für die Umsetzung auf 460.000€ veranschlagt wurde. Ich vermute, an der Schätzung war die gleiche Person zuständig wie bei der Kostenschätzung für den Berliner Flughafen…
    Was gut ist, ist dass Karikaturen o.ä. (z. B. Memes) oder Plattformen wie Wikipedia davon ausgenommen sind. Das war schonmal eine große Befürchtung.

    Was aber ein Schmarrn ist, ist die Formulierung, dass Personen ohne erheblichen Einnahmen mehr Rechte bekommen, aber was bitte sind „nicht erhebliche Einnahmen“? Und selbst dann sind dem Grenzen gesetzt: 15 Sekunden eines Filmwerkes oder Laufbildes (ich liebe diesen Ausdruck „Laufbild“) sowie einer Tonspur. Texte nur bis 160 Zeichen (also weniger als ein Tweet) oder nur bis zu 125kb eines Lichtbildwerkes, Lichtbildes oder Grafik. Na dies wird aber ganz eng. Wenn jemand z. B. Mashups macht, hat er ein Problem, er kann nicht mehr als 15 Sekunden nutzen und professionelle Mashupper wie z. B. MashupGermany haben noch ein weiteres Problem, obwohl gerade Mashups auch eine Bereicherung für die Musikindustrie sind, denn so ein „Schnelldurchlauf“ macht auf viele Lieder aufmerksam, die man nicht kennt. Zudem gibt es weiter eine Doppelvergütung von Urhebern und Rechteinhabern, was etwas unlogisch ist, weil die Urheber bereits Vereinbarungen mit den Rechteverwerten haben, sonst würden sie die Rechte ja nicht abtreten. Zahlen wird das dann quasi der Nutzer.

    Ach und der Kabinettbeschluss ist natürlich so geschrieben, dass die ganze Thematik mal wieder sehr schwer umzusetzen ist. Ich bin echt gespannt wie dies am Ende in der Praxis aussieht. Der verhasste Uploadfilter wird wieder da sein, als Blockierungsfilter. Und dieser wird sehr wahrscheinlich mehr blockieren als nötig, damit die Plattformbetreiber auf der sicheren Seite sind…

    Eine anwaltliche Analyse was auf euch bei einer Umsetzung zukommt, bekommt ihr hier zu sehen:

  • Kommentar: Das Problem des Digitalpakts

    Kommentar: Das Problem des Digitalpakts

    Ein sehr guter Artikel der Zeit welcher die Probleme beim Digitalpakt beleuchtet:
    https://www.zeit.de/digital/2021-01/digitalpakt-schule-fernunterricht-homeschooling-tablets-foederalismus-digitale-bildung

    Dazu kommt derzeit die Problematik, dass der relevante Bereich der benötigten Hardware aufgrund der Nachfrage durch die Pandemie entweder nicht mehr verfügbar ist oder die Preise massiv anzogen (gerade bei Notebooks unter 1.000 bis über 30%).

    Bei der Hardware allein bleibt es bekanntlich nicht. Wenn das Geld für den Anschluss, die Verkabelung, das WLAN und die Endgeräte da ist, dann braucht es immer noch jemanden, der das betreut. Das ist idR. eine Aufgabe der Kommune als Sachaufwandsträger, die dafür aber (bisher) kein Geld erhält. Eine kleine Ausnahme hier ist die Verteilung der Lehrer-Notebooks. Hier ist ein Teil des Etats für die Administration vorgesehen. Aber die Administration der Infrastruktur und der Geräte sind laufende Kosten, keine einmaligen. Das muss, wie im Artikel erwähnt, in professionelle Hände gelegt werden und kann kein Lehrer nebenbei machen, der dafür zwei Wochenstunden gut geschrieben bekommt. Diese Zeiten sind lange vorbei.

    Zudem fehlt auch ein mittelfristiger Plan: Die Geräte, die jetzt aus dem Digitalpakt und vom Budget der Lehrer-Notebooks angeschafft werden, sind in ein paar Jahren wieder Elektroschrott. Dennoch wurden damit aber Begehrlichkeiten geweckt bzw. die Arbeitsprozesse sind dann darauf abgestimmt. Wer zahlt dann die zweite Generation der Hardware?

  • Die Digitalministerin zu Besuch

    Die Digitalministerin zu Besuch

    Heute kam hoher Besuch nach Kaufbeuren: Die sympathische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, startete mit der Pressekonferenz den Wettbewerb „Kommunal? Digital!“, bei welchem Kommunen ihre Ideen für Digitalprojekte einreichen können. Für die fünf besten Ideen stehen insgesamt 10 Millionen Euro zur Verfügung. Ich freute mich sehr, dass ich bei dieser Pressekonferenz auch meine Sicht als Beauftragter „Digitale Stadt“ vortragen durfte.

    Die eine oder andere Idee haben wir schon, aber wenn jemand von euch noch eine hat: Nur zu 🙂
    Infos zum Wettbewerb gibt es hier:
    https://www.stmd.bayern.de/themen/wettbewerb-kommunal-digital/

    Und morgen geht es gleich weiter mit zwei Digital-Anträgen im Verwaltungs-, Finanz- und Stiftungsausschuss. Darunter der für einen möglichen Livestream des Stadtrates.

    Artikel des Kreisboten: https://www.kreisbote.de/lokales/kaufbeuren/ministerin-judith-gerlach-gibt-in-kaufbeuren-startschuss-fuer-ideenwettbewerb-kommunal-digital-90127097.html