Wie wichtig eine gut funktionierende IT ist, zeigt sich gerade besonders deutlich, denn es brennt mal wieder im IT-Bereich. Gut, ich mein jetzt nicht das vor ein paar Tagen abgebrannte Rechenzentrum in Straßburg [1], sondern eine extreme Lücke im populärsten E-Mail-System [2]: Dem Microsoft-Exchange-Server. Exchange sagt euch nichts? Aber sicherlich Outlook, dem dazugehörigen E-Mail-Programm. Benutzt ihr Outlook, kann es sein, dass eure Firma auch betroffen ist. Die Fehlerlücke ist krass: Man kann von Extern den Administrator-Zugang übernehmen und auch sämtliche Inhalte (also ggf. auch E-Mails) auslesen. Aktuell sind mehrere Zehntausend Systeme allein in Deutschland betroffen, inklusive deutscher Bundesbehörden. Es ist außerdem nicht so, dass diese Lücke einfach nur bekannt ist, sondern es werden mittlerweile massive (automatisierte) Angriffe auf diese Systeme durchgeführt. Hier werden in der nächsten Zeit noch einige Schäden zutage kommen.
So etwas Extremes, gab es zuletzt letztes Jahr, als es die unter „Shitrix“ bekannte Sicherheitslücke auf einem Netzwerkgerät namens NetScaler gab. Die Auswirkungen spürt man noch heute und führte dazu, dass viele Unternehmen angegriffen bzw sogar, wie die Uniklinik Düsseldorf [3], von Angreifern übernommen wurden.
Warum ist es so eskaliert? Aus zwei Gründen: Zum einen hat Microsoft mit dem Update der Software gepennt und zum anderen gibt es zu viele überforderte Administratoren, die jetzt diese Lücken schließen müssen. Denn einfach nur mal schnell eine neue Version installieren, wie wir es von daheim kennen, ist hier leider nicht drin.
Daher gilt: Jede Firma benötigt ausreichend Administratoren und muss sie auch gut behandeln. Denn heutige Firmen sind auf Gedeih und Verderb von ihnen abhängig. Und besonders in der IT lässt sich eins beobachten: If you pay peanuts, you get monkeys! Eine IT-Abteilung muss heutzutage als Business Enabler aufgestellt (und budgetiert!) werden [4]. Denn mit klassischen und in Deutschland besonders beliebten, starren Strukturen, wird am Ende die Firma drunter leiden.
Digitale Diskussionsrunde mit dem Jakob-Brucker-Gymnasium
Ich hatte wieder einmal das Vergnügen, mit Schülern über die Digitalisierung in der Schule und im Alltag zu sprechen. Diesmal aber auf zwei verschiedene Arten: Einmal rein virtuell und einmal vor Ort. Während ich noch bei meiner letzten Diskussion im Juni mit Papier arbeitete, musste ich nun dieses virtualisieren. Über ein spezielles Tool war es möglich, Umfragen zu gestalten, deren Ergebnisse man sofort sehen konnte. Das war bei den 96 teilnehmenden Schülern der 9. Jahrgangsstufe des Jakob-Brucker-Gymnasiums besonders spannend und auch die einzige wirklich brauchbare Lösung. Aber auch bei den 20 Schülern vor Ort setzte ich auf diese Lösung. So konnten die Schüler bequem mit ihrem Handy die Fragen beantworten, welche dann die Grundlage für die weiterführenden Diskussionen waren. So waren schnell zwei Unterrichtsstunden vorbei.
Nachfolgend mal eine Auswahl der Themen mit deren Umfrageergebnissen:
Soziale Netzwerke
Klar, dass dieses Thema für die Schüler besonders interessant war.
Bei den nachfolgenden Grafiken bitte nicht wundern, denn nach der ersten Diskussion änderte ich diese etwas ab (Reddit und Pinterest hinzugefügt), das grundsätzliche Ergebnis bleibt aber ungefähr gleich.
Frage: Welche sozialen Netzwerke nutzt du regelmäßig (ohne Messenger oder YouTube)?
Man sieht, dass hier kaum ein Unterschied zwischen beiden Schulen besteht. Der einzige Ausreißer ist bei Twitter zu finden. Laut Schülern der JLMS wird Twitter besonders gerne für Nachrichten genutzt.
Facebook ist out bei der jungen Generation, das zeigt sich ganz eindeutig. Die Gründe waren bei beiden Schulen identisch: Es ist einfach „alt“ und man möchte ungern seine Eltern in einem sozialen Netzwerk treffen. Während Ältere gerne auf Facebook diskutieren, lieben die Schüler den Konsum von Bildern und Videos. Eine Diskussion ist nicht wirklich relevant. Das interaktive Verhalten, welches besonders bei Facebook ausgeprägt ist, ändert sich hier wieder in den klassischen Konsum. Der Trend um das soziale Netzwerk „Clubhouse“ ging an den Schülern gänzlich vorbei. Clubhouse war unbekannt.
Digitale Zufriedenheit
Wie steht es eigentlich um die Digitalisierung? Gut, dass Deutschland hier nicht besonders gut abschneidet ist klar. Es ist bedauerlich, dass es in Deutschland für den digitalen Umbruch erstmal eine Pandemie brauchte. Aber wie zufrieden sind die Schüler eigentlich damit?
Man erkennt, dass gerade an der Schule noch deutliches Potenzial vorhanden ist. Wobei aus dem Gespräch heraus die Schüler der JLMS deutlich zufriedener zu sein scheinen als die des JBG. Besonders das von der JLMS genutzte Microsoft Teams kommt sehr gut an. Auch die Themen WLAN und Schüler-Tablets sowie Bring-Your-Own-Device waren bei beiden Schulen von Bedeutung.
Im öffentlichen Leben gab es in der Umfrage zwar einen Unterschied, das populärste Thema war aber dennoch das gleiche: Besonders öffentliche WLAN-Hotspots waren gefragt. Das von der Stadt Kaufbeuren installierte BayernWLAN wird in der Innenstadt sehr gerne genutzt.
Im privaten Umfeld sind die Schüler aus beiden Schulen im Großen und Ganzen zufrieden. Lediglich zwei Themen sind negativ behaftet: Die Netzabdeckung in und um Kaufbeuren sowie die Bandbreite zuhause. Zwei typisch deutsche Probleme! Zwar nicht problematisch, aber ein Wunsch der Schüler ist, dass man das BayernWLAN in Kaufbeuren weiter ausbaut.
Künftiger Unterricht
Der Unterricht hat sich durch die Pandemie natürlich massiv gewandelt. Aber nur temporär oder nimmt man das eine oder andere mit? Diese Frage stellte ich den Schülern: „Was würdet ihr weiterhin nutzen wollen?“
Da die Antworten insgesamt 10 Seiten umfassen, kann ich leider keine Screenshots anbieten, aber es war sehr eindeutig: Die Interaktionen über Webplattformen wie Microsoft Teams (JLMS) oder XGUI (JBG). Auch der Einsatz von Videokonferenz-Lösungen wie Zoom kam gut an. Insgesamt schienen die Schüler mit dem Home-Schooling viel zufriedener zu sein als gedacht. Wobei auch klar war, dass der Unterricht vor Ort effektiver ist.
Nachrichtenkonsum
Wie konsumieren junge Menschen eigentlich Nachrichten? Da sich doch einiges geändert hat, seit ich in dem Alter war und meine Tochter auch noch zu klein ist, dass ich das an ihr beobachten könnte, stellte ich die Frage: „Wie informierst du dich über Nachrichten?“
Man erkennt klar, dass es auch hier kaum Unterschiede zwischen den Schülern beider Schulen gibt. Wichtigstes Medium sind die sozialen Netzwerke. Wobei man auch sagen muss, dass altersbedingt natürlich das Interesse an Nachrichten geringer ist als bei Erwachsenen. Dennoch informieren sich viele Schüler durch Abos von Nachrichtenportalen wie z. B. die Tagesschau. Wie schon erwähnt wird hier Twitter besonders gerne genutzt. Auch der elterliche Faktor ist recht groß, jedoch ist es oft auch unfreiwillig, dass Eltern die Kinder über das aktuelle Geschehen aufklären. Ich würde es in dem Fall ein „unfreiwilliges Abo“ nennen.
Besonders ein Problem sehe ich: Kommunale Nachrichten, denn diese erreichen die Schüler deutlich weniger. Hier besteht ein immenser Nachholbedarf, da die Stadt Kaufbeuren wie auch unsere kommunalen Zeitungen, Allgäuer Zeitung und Kreisbote, zu wenig auf den bei den Jungen angesagten Plattformen informieren.
Apps der Stadt Kaufbeuren
Das letzte Thema, welches ich auf dieser Seite angehen möchte, ist die Bekanntheit der Apps der Stadt Kaufbeuren. Anhand der vorherigen Diskussionen vermutete ich schon das Ergebnis der Frage „Welche Apps der Stadt Kaufbeuren kennst du?“.
Hier zeigt sich auch ein Resultat daraus, dass die Schüler nur schwer erreicht werden. Die Apps der Stadt Kaufbeuren waren nahezu unbekannt, auch wenn sie durchaus auf Interesse stießen. Hier muss man schauen, wie man die Thematik angehen kann.
Ein Schüler war besonders von der Abfall-App begeistert, denn seine Aufgabe ist es wohl, den Müll rauszubringen, was regelmäßig vergessen wird. Nun hat er eine Hilfe…
Insgesamt kam die Diskussionsrunde bei den Schülern sehr gut an und ich würde mich freuen, diese künftig auch an anderen Schulen durchführen zu können. Ich freue mich über jede Meldung!
Abschließend möchte ich noch die Gegenseite zu Wort kommen lassen und bedanke mich herzlich für die Kooperation. Es hat auch mir wieder sehr viel Spaß gemacht
Bernd Dössinger StD & Dirk Wohlgemuth OstR Jakob-Brucker Gymnasium Wir fanden die Veranstaltung sehr gelungen, da die Schüler die Möglichkeit erhielten, ihre Erfahrungen bezüglich der Digitalisierung sowohl im schulischen als auch privaten Rahmen auszutauschen. Auch die Auseinandersetzung über speziell schulische Angebote und Wünsche seitens der Schüler ermöglichte ebenfalls der Schule eine erklärende Stellungnahme. Die Schüler wurden auf die Buron-App aufmerksam gemacht und können nun die Nutzung dieser App vor dem Hintergrund ihrer Bedürfnisse angehen. Besonders lebendig wurde die Diskussion, als die Sozial-Media-Produkte der Schüler abgefragt und die unterschiedliche Verwendbarkeit thematisiert wurde. Das verwendete Umfragetool war abwechslungsreich und bot sehr schnell die Möglichkeit, über die Ergebnisse miteinander ins Gespräch zu kommen.
Christian Gebauer, Rektor Jörg-Lederer Mittelschule In einer lockeren und angenehmen Atmosphäre konnten unsere Schüler all ihre Fragen zur Digitalisierung an unserer Schule und in Stadt Kaufbeuren stellen, die Herr Uhrle sympathisch und schülergerecht erklären konnte. Ich finde es einfach klasse, dass Herr Uhrle nicht über unsere Schüler, sondern mit unseren Schülern spricht und sich so selbst ein Bild über ihre Wünsche und Probleme bei der Digitalisierung macht. So werden für unsere Schüler Entscheidungen der Politik nachvollziehbar.
Diskussion mit den Schülern der Jörg-Leder-Mittelschule
Da ist sie nun, die neue BayernApp. Diese wurde am heutigen Donnerstag von Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach, vorgestellt. Sie ist „das Tool für deine Behördengänge“. Klingt super, aber ist sie das auch? Schauen wie sie uns einmal an… Aufgemacht in schlichtem aber mordernen Bayernlook (der Freistaat, nicht die Mannschaft!). Mir gefällts, ähnelt im Design auch etwas der Buron App 😉.
Was mir auch gefällt ist die anfängliche Abfrage des Wohnortes und der Lebensbereiche für welche Services in Frage kommen würden.
Auf den ersten Blick gibt es in der BayernApp viele Services. Viele davon sind aber rein informativer Natur. Wenn ein Service online verfügbar ist, dann erkennt man das an dem „Online“-Symbol. Leider fand ich hier nur Links auf entsprechende Webseiten die diesen Service anbieten. Teilweise waren diese nicht mal ein Responsive Design, sprich die Anpassung von Webseiten an mobile Ansichten wie auf dem Handy. Die Bedienung ist daher in dem Fall sehr umständlich und birgt entsprechende Fehler. Ich hoffe sehr dass dies nur temporärer Natur ist und die Services künftig auch in der App verfügbar sind, sonst könnte diese lediglich zu einem Infoverzeichnis ohne großer Funktionen verkommen.
Ein Feature welches mir auch gefällt sind die News-Abos in welchen ich verschiedene Nachrichten abonnieren kann. Leider sind diese nur nach Themen sortiert. Eine chronologische Sammlung konnte ich leider nicht finden. So muss ich die jeweiligen Themenbereich immer auf und zu klappen, um die Übersicht zu behalten.
Wer öffentlich WLAN benötigt, findet in der App eine Karte zu den öffentlichen BayernWLAN Hotspots. Leider aber auch nur diese. Schön wäre es, wenn auch Hotspot die nicht zum BayernWLAN gehören, eingebunden werden könnten, analog dieser Seite https://www.europakarte.org/wlan/deutschland
Fazit: Mit der App geht der Freistaat Bayern einen richtigen Weg. Ich hoffe (und gehe auch davon aus), dass dieser Release nur das Fundament für künftige Services via App sind. Und dann finde ich das eine richtig klasse Sache. Ladet euch die App einfach mal runter und probiert sie aus:
Die häufigsten Fragen, die ich seit ich meinen Stromer habe zu hören bekomme, sind:
1) Was hast du im Winter für eine Reichweite bzw. wie wirken sich die kalten Temperaturen aus? 2) Was machst du in einem Stau? (in Anlehnung an manches Bild wo man Bilder einer Autobahn während eines starken Schneefalls sieht) 3) Wie lange braucht der bis der voll ist?
Was hast du im Winter für eine Reichweite bzw. wie wirken sich die kalten Temperaturen aus?
Durchschnittsvebrauch
Man sieht es gut auf dem Bild: Gestern Morgen war ich schon ein paar Kilometer unterwegs und es hatte zwischen -3 ° und -1°C. Sicherlich sitze ich nicht mit Winterjacke im Auto – ich habe es eher gemütlich: 20° bis 21° und Sitzheizung. Dennoch ist der Verbrauch nur etwa 10 bis 15% höher. Warum? Weil im Sommer der Wagen mit der Klimaanlage ebenfalls einen starken Verbraucher hat. Auf dem Bild sieht man, dass ich die letzten 50km einen Verbrauch von 16,6 kWh/100km hatte. Basierend auf den 58% Restladung hätte ich noch eine Reichweite von 257km. Wenn ich mehr in der Stadt fahre, habe ich einen Verbrauch von etwa 18,5 bis 19 kWh/100km, was auch mit daher geschuldet ist, dass ich in der Stadt öfter kurze Strecken fahre und das Auto entsprechend kalt ist. Das hat einen großen Einfluss auf die Energierückgewinnung, die Rekuperation, bei welcher der Wagen die Bewegungsenergie wieder in Strom umwandelt (was am besten funktioniert, wenn der Wagen warm ist). Daher fährt man das Auto auch idealerweise mit dem sog. „One-Pedal-Driving“: Wenn die Rekuperation das Maximale rausholt, bremst sie natürlich auch stark ab. Somit braucht man die reguläre Bremse nicht, was sich natürlich positiv in Sachen Verschleiß auswirkt. Ebenfalls hat die eingebaute Wärmepumpe einen positiven Effekt auf die Reichweite. Nebeninfo: 16,6kWh bedeuten Stromkosten in Höhe von 3,38€ auf 100km (Tarif VWEW Ökostrom NaturE-Mobil). Unterwegs zahl ich an Superchargern aktuell gar nichts und bei öffentlichen Schnellladern mit meiner Tarif-Karte (ADAC eCharge via EnBW) 29 bzw. 39 Cent / kWh
Was machst du in einem Stau? (in Anlehnung an manches Bild wo man Bilder einer Autobahn während eines starken Schneefalls sieht)
Warten und Netflix schauen…
Videoapps im Tesla
Der Maximalverbrauch der Heizung liegt bei 4kW, damit verwandel ich aber den Innenraum in wenigen Minuten in einen Pizzaofen (einfach mal den „Romantikmodus“ testen). Zum Vergleich: Ein Backofen benötigt im Schnitt für 200 Grad etwa 1,5 kW. In der Regel verbraucht die Heizung im Betrieb bei warmen Auto etwa 300 bis 500 Watt. Der Akku hat bei meinem Auto ca. 82 kWh. Gefühlt bin ich also eher verdurstet als erfroren. Und selbst bei niedrigem Akkustand sollte dieser noch eine Zeit lang ausreichen.
Wie lange braucht der bis er voll ist?
Kommt drauf an. Daheim aktuell sehr lange, da ich NOCH keine Wallbox habe. Somit lade ich daheim mit 3 kW. Bald werden es aber 11 kW (Update 10/2021: Mittlerweile ist die Wallbox da). Zudem lade ich wo es gerade geht und falls es wo umsonst ist (gibt ja mehrere Stationen), lade ich möglichst auf 90 bis 95%. Wenn ich daheim bin und nur kurze Strecken fahre, lade ich nur auf 60 – 70%, was auch den Akkustand auf dem Bild erklärt. Die Ladezeit ist aber nicht nur von der Ladeleistung abhängig, sondern auch von der Akkutemperatur. Sind die Akkus kalt, komme ich bei winterlichen Temperaturen selbst an Schnellladesäulen anfangs nicht über 35kW, was sich nach ein paar Minuten Laden auf etwas über 50kW erhöht. Bei Langstrecken ist es deutlich besser: Wenn man mit Navi fährt und hier ein Supercharger-Stop eingeplant ist, dann werden die Akkus entsprechend vorgewärmt und man kommt auf >100kW (gefühlter Wert, hab grad nix Schriftliches). Was mache ich währenddessen? Wenn man gerade nicht was erledigen kann, wie z. B. Einkaufen, spiele ich entweder was (der Wagen hat ziemlich viele Spiele) oder schau was auf Netflix oder Youtube. Also eigentlich das Gleiche wie daheim 😉
Ein Wunsch von mir persönlich ist, dass die Stadt Kaufbeuren einen Livestream aus dem Stadtrat bzw. der Ausschüsse. Natürlich ist nicht jede Sitzung für Unbeteiligte interessant, aber ich finde, dass man zumindest einmal die Umsetzbarkeit testet. Nach der Diskussion des ersten Antrags, haben wir, also Maximilian Nocker und Moritz Lill von der Generation KF und ich, mit einer Aktualisierung nochmal nachgebessert. Nachfolgend die Stellungnahme der Kaufbeurer Initiative hierzu:
Im September 2020 reichten Maximilian Nocker von der Generation KF und Alexander Uhrle von der Kaufbeurer Initiative e. V. den gemeinsamen Antrag zur Durchführung von Tests eines Livestreamings ein. Dem Antrag wurde noch ein Konzept für einen möglichen Proof of Concept beigefügt, welcher die technischen Möglichkeiten eines Livestreamings beleuchtete. Dieser Antrag wurde Anfang Dezember im Verwaltungsausschuss diskutiert. Hierbei wurden mehrere Bedenken geäußert, z. B. bezüglich des Datenschutzes, der Kosten oder wie sich die Diskussionskultur innerhalb der Gremien hierdurch verändern könnte. Leider gab es aus den Augen der beiden Autoren des Antrages mehrere Missverständnisse, besonders jedoch in Bezug auf die Kosten. Die Verwaltung nahm als Beispiel die Kosten für den Livestream des Stadtrates der Stadt Pfaffenhofen / Ilm in Höhe von ca. 1.500€. Diese entstünden aber durch die externe Produktion sowie den deutlich höheren technischen Aufwand als wie es im Konzept von Generation KF und Kaufbeurer Initiative vorgeschlagen wurde. Gegen Ende der Diskussion wurde der Antrag auf unbestimmt verschoben. Da nun klar war, dass es wohl mehr Ungereimtheiten bezüglich des Livestreams gäbe, hat die Generation KF und die Kaufbeurer Initiative den Antrag aktualisiert. Hierbei wurden die Bedenken und auch die Empfehlungen der Verwaltung berücksichtigt. In der aktualisierten Version beantragen Maximilian Nocker und Alexander Uhrle die Durchführung zweier Testübertragungen von Ausschüssen. Die technischen Arbeiten hierzu erfolgen durch die Fraktionen der Generation KF und der Kaufbeurer Initiative in Abstimmung mit der Verwaltung. Die Kosten für diese beiden Tests übernehmen ebendiese. Mit diesem Test sollen die genauen Kosten und Aufwände, sowie der Einfluss auf die Diskussionskultur durch den Livestream im Stadtrat ermittelt werden. Aufgrund der seitens des Datenschutzbeauftragen geäußerten Argumente wird nun von einer Archivierung des Livestreams abgesehen.
Wann die aktualisierte Version des Antrages diskutiert wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Die viel diskutierte und umstrittene Artikel 13 ist Geschichte, soweit, so gut. Dennoch muss Deutschland liefern und die EU-Urheberrechtsrichtlinie 2019/790 (DSM / DSM-RL) bis 07.06.2021 in nationales Recht umsetzen. Und ich glaube, dass die Meisten der Meinung sind, dass eine Reformierung des Urheberrechtes absolut notwendig ist. Dies sollte dies zwischen Urhebern und Nutzern auf Augenhöhe passieren. Deutschland wäre aber nicht Deutschland wenn es genau dieses mal wieder gehörig in den Sand setzen würde. Wie kann das passieren? Ich vermute einmal, dass schlichtweg die Kompetenz in der Regierung fehlt und so hat man sich von den entsprechende Lobbys den Kabinettsbeschluss zur Umsetzung schlichtweg diktieren lassen.
Aber was ist denn neu? Ich fass es kurz: Es sind wieder ein paar Unklarheiten drin, die am Ende wieder Gerichte klären müssen. Wenn über 20 Prozent der Abgeordneten, und damit die größte Gruppe, Juristen sind, würde ich mir etwas mehr Klarheit und Qualität wünschen. Aber vielleicht liegt darin auch das Interesse der Lobbys, umso mehr unklar ist, umso mehr kann man die Gerichte damit beschäftigen und die Gesetze dann für sich nutzen.
Der erste Schmunzler war schon einmal, dass die Kosten der Wirtschaft für die Umsetzung auf 460.000€ veranschlagt wurde. Ich vermute, an der Schätzung war die gleiche Person zuständig wie bei der Kostenschätzung für den Berliner Flughafen… Was gut ist, ist dass Karikaturen o.ä. (z. B. Memes) oder Plattformen wie Wikipedia davon ausgenommen sind. Das war schonmal eine große Befürchtung.
Was aber ein Schmarrn ist, ist die Formulierung, dass Personen ohne erheblichen Einnahmen mehr Rechte bekommen, aber was bitte sind „nicht erhebliche Einnahmen“? Und selbst dann sind dem Grenzen gesetzt: 15 Sekunden eines Filmwerkes oder Laufbildes (ich liebe diesen Ausdruck „Laufbild“) sowie einer Tonspur. Texte nur bis 160 Zeichen (also weniger als ein Tweet) oder nur bis zu 125kb eines Lichtbildwerkes, Lichtbildes oder Grafik. Na dies wird aber ganz eng. Wenn jemand z. B. Mashups macht, hat er ein Problem, er kann nicht mehr als 15 Sekunden nutzen und professionelle Mashupper wie z. B. MashupGermany haben noch ein weiteres Problem, obwohl gerade Mashups auch eine Bereicherung für die Musikindustrie sind, denn so ein „Schnelldurchlauf“ macht auf viele Lieder aufmerksam, die man nicht kennt. Zudem gibt es weiter eine Doppelvergütung von Urhebern und Rechteinhabern, was etwas unlogisch ist, weil die Urheber bereits Vereinbarungen mit den Rechteverwerten haben, sonst würden sie die Rechte ja nicht abtreten. Zahlen wird das dann quasi der Nutzer.
Ach und der Kabinettbeschluss ist natürlich so geschrieben, dass die ganze Thematik mal wieder sehr schwer umzusetzen ist. Ich bin echt gespannt wie dies am Ende in der Praxis aussieht. Der verhasste Uploadfilter wird wieder da sein, als Blockierungsfilter. Und dieser wird sehr wahrscheinlich mehr blockieren als nötig, damit die Plattformbetreiber auf der sicheren Seite sind…
Eine anwaltliche Analyse was auf euch bei einer Umsetzung zukommt, bekommt ihr hier zu sehen:
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